06.11.2025 Leipziger Tierärztekongress

Leipziger Tierärztekongress 2026: Spannende Weiterbildung für Tiermedizinische Fachangestellte

Auf dem Laufenden bleiben: Mit acht praxisbezogenen Vorträgen richtet sich der 13. Leipziger Tierärztekongress (15. bis 17. Januar 2026) speziell an Tiermedizinische Fachangestellte (TFA). Dabei werden das Schädel-Hirntrauma bei Hund und Katze, Erkenntnisse zur Diabetestherapie sowie das Vorgehen bei Hitzschlag beleuchtet. Die TFA erhalten in den Sessions ebenfalls Tipps für die Analyse von Laborwerten sowie zum Mikroskopieren. Einen Schwerpunkt bildet der Umgang mit (ängstlich-) aggressiven Tieren. Zudem wird erörtert, wie TFA bei herausforderndem Verhalten von Tierbesitzenden Ruhe bewahren. Zusätzlich besteht die Möglichkeit zur Erneuerung von Strahlenschutz-Kenntnissen.

„Zeigen Hunde oder Katzen beim Tierarztbesuch ängstliches oder aggressives Verhalten, haben die TFA an vorderster Stelle damit zu tun. Deshalb rücken zwei Vorträge im TFA-Programm den Umgang mit (ängstlich-) aggressiven Kleintieren in den Mittelpunkt. Stress für das Tier lässt sich zum Beispiel nach dem Prinzip der ‚Cat friendly practice‘ reduzieren, unter anderem durch die Trennung von Hunde- und Katzenbereich in der Veterinärpraxis“, sagt Dr. Katja Kalenyak. Die Leiterin der klinischen Abteilung Innere Medizin der Klinik für Kleintiere an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig hat den Vorsitz der für TFA konzipierten Vortragsveranstaltung am 17. Januar 2026 inne. „Aber auch die Erwartungen der Tierbesitzer steigen und die TFA sind häufiger mit emotional herausfordernden Konstellationen konfrontiert, müssen beruhigend und erklärend einwirken.“ Solchen Situationen widmet sich der Vortrag „Ruhe bewahren – der Umgang mit schwierigen, fordernden oder sogar aggressiven Besitzern“ von Karolina Kantor, Leiterin der Institutsambulanz der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Universitätsklinikum Halle.

Neues aus der Diabetestherapie

„Zu den medizinischen Aspekten, die wir den TFA nahebringen möchten, gehört ein praxisnaher Überblick zur Diabetestherapie“, betont Dr. Kalenyak. So werde Dr. Frauke Rödler vom Mitteldeutschen Kompetenzzentrum für Kleintiere im Vortrag „Altes und Neues – was ist beim Patienten mit Diabetes mellitus zu beachten?“ sowohl auf die besonderen Bedürfnisse von an Diabetes mellitus erkrankten Hunde und Katzen, die entsprechende Kommunikation mit den Besitzern als auch auf aktuelle Behandlungsmethoden eingehen. „Dabei werden unter anderem neue, die Blutglukose senkende orale Medikamente für Katzen – sogenannte SGLT-2-Hemmer – vorgestellt und erläutert, für welche Patienten sie geeignet sind“, kündigt Dr. Kalenyak an. Darüber hinaus im Fokus: Diabetes-Apps, mit denen Hunde- oder Katzenbesitzende die Therapie überwachen können und die beispielsweise ein digitales Diabetes-Tagebuch, Erinnerungen für die Medikamentengabe und Blutzuckermessungen beinhalten sowie den Versand der Daten an die Tierarztpraxis ermöglichen.

Von Hitzschlag bis Schädel-Hirntrauma: Update für die tägliche Praxis

„Unser Vortragsblock wird ebenso Themen aufgreifen, die die Veterinärmedizin seit vielen Jahren beschäftigen wie das Erkennen und Behandeln eines Schädel-Hirntraumas oder eines Hitzschlags bei Hunden und Katzen. Hier geben wir den TFA ein praxisnahes Update, was bei diesen Patienten zu beachten ist und welche ersten Schritte eingeleitet werden sollten“, unterstreicht Dr. Kalenyak, die unter dem Titel „Hitzschlag – wenn es richtig heiß hergeht...“ das Wissen der TFA über die Maßnahmen bei diesem klinischen Notfall auffrischen möchte.

„Diese potenziell lebensbedrohliche Erkrankung zeigt ein sehr variables klinisches Bild und kommt bei uns meist bei Hunden, seltener bei Katzen vor“, so die Fachtierärztin für Innere Medizin der Klein- und Heimtiere. „Es handelt sich um Intensivpatienten, denn die Hyperthermie – die Überwärmung des Körpers – kann zu einer fortschreitenden systemischen Entzündungsreaktion, Multiorganversagen, daraus folgend zu einer neurologischen Dysfunktion und sogar bis zum Tod führen.“ Wichtig sei deshalb, im Vorgespräch mit den Besitzern die richtigen Fragen zu stellen, wofür sie Tipps geben werde.

Im Vortrag „Kompliziert oder doch ganz einfach – Schädel-Hirntrauma bei Hund und Katze“ nimmt Dr. Josephine Dietzel, Abteilung für Neurologie und Neurochirurgie der Klinik für Kleintiere der Universität Leipzig, die strukturierte Versorgung bei einem Schädel-Hirntrauma in den Blick, welches zu den dramatischsten neurologischen Notfällen in der Kleintiermedizin gehört. Ursachen sind häufig Verkehrsunfälle, Stürze aus großer Höhe oder Bissverletzungen.

Labor oder Mikroskop: Werte richtig interpretieren

„Die ersten klinischen Werte des Patienten schauen sich oft die TFA an, bevor die Tierärzte sie sehen. Deshalb ist es für den Praxisalltag wesentlich, dass die TFA diese Daten fundiert einschätzen und analysieren können“, hebt Dr. Kalenyak hervor. „Zu wissen, welche präanalytischen Fehler es gibt, gehört genauso dazu wie bei unklaren Ergebnissen auch Maschinenfehlfunktionen in Betracht zu ziehen.“ Dr. Eva Reith vom Mitteldeutschen Kompetenzzentrum für Kleintiere wird im Vortrag „Wenn die Laborwerte nicht zum Patienten passen: Was muss ich bei der Analyse von Blutproben beachten?“ unter anderem auf mögliche Fehlerquellen im Zusammenhang mit der Entnahme, Aufbereitung und Lagerung von Blutproben hinweisen.

Das Thema Zytologie, also die mikroskopische Untersuchung von Körperzellen, stellt der Vortrag „Haut und Ohr – was man unter dem Mikroskop bereits erkennen kann“ ins Zentrum. Dr. Tanja Töpfer, Tierärztin für Innere Medizin & Dermatologie an der Klinik für Kleintiere der Universität Leipzig, wird über zytologische Probetechniken für Haut- und Ohruntersuchungen bei Hund und Katze sowie typische Befunde und deren Merkmale sprechen. „Für TFA ist es sehr bedeutsam, die verschiedenen Methoden der Probennahme sowie die typischen mikroskopischen Befunde gut zu kennen, denn auch sie schauen sich die Objektträger an und führen teilweise die Analyse durch“, erklärt Dr. Kalenyak.

Impulse für den Berufsalltag

„Aus der Praxis für die Praxis – unter diesem Motto sollen die TFA in unseren Sessions auf dem Leipziger Tierärztekongress aktuelle Therapieansätze und andere Blickwinkel kennenlernen sowie spannendes Wissen und alltagstaugliche Tipps und Tricks in ihre Praxen mitnehmen“, beschreibt Dr. Kalenyak das Ziel. „Ich freue mich schon sehr auf den Austausch und viele Inspirationen.“

Kurs für TFA: Erneuerung von Strahlenschutz-Kenntnissen

Im „Kurs zur Erneuerung der Fachkenntnisse nach Strahlenschutzverordnung §49 und Richtlinie Strahlenschutz in der Tierheilkunde (K 34)“ am 18. Januar auf dem Gelände der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig beschäftigen sich die Teilnehmenden mit dem Strahlenschutzrecht, den grundlegenden biologischen und physikalischen Inhalten. Vermittelt werden Möglichkeiten zur Reduktion von Expositionen. Dazu gehören unter anderem Lagerungsmethoden, bei denen das Personal nicht exponiert wird. Der Kurs richtet sich an alle, die im Rahmen ihrer Ausbildung Kenntnisse im Strahlenschutz bei der Durchführung von Röntgenuntersuchungen erworben haben. Diese müssen spätestens alle fünf Jahre durch einen zugelassenen Kurs erneuert werden.

Zum Programm für TFA

Weiterführende Links für Journalisten

Über den Leipziger Tierärztekongress und die vetexpo europe

Über die Leipziger Messe

Pressemeldung zum Download (DOCX, 250 kB)

Ansprechpartner

Tirza Berger
Pressesprecherin
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