News

News

22.05.2025 Leipziger Tierärztekongress

InDeVet-Workshop: KI verbindet – Deutsch-indischer Austausch zur Tiergesundheit in Leipzig

Ende April wurde das Gelände der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig zum Schauplatz internationaler Zusammenarbeit: Vom 28. bis 30. April 2025 fand hier der InDeVet-Workshop statt – ein bedeutendes Treffen zur Förderung der deutsch-indischen Kooperation im Bereich Tiergesundheit mit Fokus auf Künstlicher Intelligenz (KI).

Die Indo-German Partnership for Veterinary Education and Research (InDeVet) ist eine Initiative zum Aufbau eines Netzwerks von Veterinärfakultäten in Indien und Deutschland. Initiiert wurde sie von Dr. Ahmed Abd El Wahed vom Institut für Tierhygiene und Öffentliches Veterinärwesen, mit maßgeblicher Unterstützung und politischer Förderung durch Dr. Ramanuj Banerjee, Science Attaché der Indischen Botschaft in Berlin.

Ausgangspunkt der Zusammenarbeit war ein Memorandum of Understanding zwischen den veterinärmedizinischen Bildungsstätten in Leipzig, Berlin und Hannover sowie in Kolkata, Ludhiana und Chennai. Ziel des Workshops war es, darauf aufbauend konkrete Forschungsprojekte zu definieren und bilaterale sowie multilaterale Kooperationen zu organisieren.

Insgesamt 38 Expertinnen und Experten aus Forschung, Lehre und Industrie beider Länder kamen zusammen, um neue Wege der Zusammenarbeit zu definieren. Organisiert wurde die Veranstaltung unter der Schirmherrschaft des Indo-German Science & Technology Centre (IGSTC), das vom Department of Science & Technology (DST) der indischen Regierung und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) getragen wird.

Ein besonderer Höhepunkt war die offizielle Eröffnung des Programms durch den indischen Botschafter Ajit Vinayak Gupte im Alten Senatssaal der Universität Leipzig. Begleitet wurde dies von einem Empfang durch die Rektorin und einem Eintrag ins Gästebuch der Universität – ein feierlicher Akt, der die strategische Bedeutung dieser Partnerschaft für die Zukunft der Veterinärmedizin unterstrich.

Von der Vision zur Umsetzung: Strukturen, Projekte und Perspektiven

Im Fokus des Workshops standen konkrete Strukturen für die zukünftige Zusammenarbeit. So wurde ein Lenkungsausschuss mit Vertreterinnen und Vertretern aller beteiligten Institutionen gegründet. Zusätzlich benannte jede Einrichtung feste Ansprechpersonen, um die Kommunikation zu bündeln und Projekte effektiv zu koordinieren.

Um den wissenschaftlichen Austausch langfristig zu sichern, wurde eine monatliche Online-Seminarreihe ins Leben gerufen – immer am zweiten Mittwoch im Monat. Zudem soll eine gemeinsame Publikationsdatenbank unter Leitung einer deutschen Universität entstehen. Ein weiteres Projekt: Der Aufbau einer KI-Datenbank für Tiergesundheit, die von einer indisch-deutschen Hochschulkooperation betrieben wird.

Auch gemeinsame Forschungsprojekte sind geplant – mit möglichen Förderungen über das IGSTC, europäische Programme zu One Health und Pandemieprävention sowie durch die Einrichtung deutsch-indischer Graduiertenkollegs (IRTG).

Ein weiteres Ziel: die gezielte Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Erste Austauschprogramme für Studierende und Mitarbeitende sollen durch lokale Mittel ermöglicht, langfristig aber über den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gesichert werden.

Besonders zukunftsweisend ist die geplante Gründung eines Inkubationszentrums, das junge Forschende in der Entwicklung innovativer Ideen und Start-ups unterstützt – getragen von Einrichtungen beider Länder.

Ansprechpartner:

Dr. Ahmed Abd El Wahed
Institut für Tierhygiene und Öffentliches Veterinärwesen, VMF Leipzig
ahmed.abd_el_wahed@uni-leipzig.de

Zurück zu allen Meldungen