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Tiermedizinische Ausbildung: Wie Europas Tierärztinnen und Tierärzte künftig lernen
Die European Conference on Veterinary and Medical Education ist am 16. und 17. Januar 2026 zum ersten Mal auf dem Leipziger Tierärztekongress zu Gast. Die Referentinnen und Referenten kommen aus neun Ländern – Brasilien, Deutschland, Großbritannien, Irland, Israel, Italien, Österreich, Slowenien und Ungarn. Unterschiedliche tiermedizinische Ausbildungsmodelle und -programme werden auf den Prüfstand gestellt, die Potenziale von KI-Technologien im Lehr- und Lernprozess in den Fokus genommen sowie die Zukunft der Ausbildung diskutiert. Auf der Agenda steht ebenfalls, inwieweit Tiere in der Ausbildung erforderlich sind. Zudem wird der Ethik-Kodex für Studierende der Veterinärmedizin beleuchtet.
„Ich freue mich sehr darauf, die Ausbildungsmodelle der verschiedenen Länder kennenzulernen, mit internationalen Fachspezialisten Erkenntnisse auszutauschen und voneinander zu lernen, erklärt Prof. Dr. Dr. h.c. Alexander Starke, Direktor der Klinik für Klauentiere an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig, der die internationale Konferenz nach Leipzig geholt hat. Zu den spannenden Themen gehöre die Erfahrung mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), die zum Beispiel in der Session „Didactic Tools in Veterinary Education II“ am 17. Januar eine Rolle spielen wird. „KI ist Fluch und Segen zugleich. Sie kann ein großes Hilfsmittel sein, um schneller Wissensfortschritt zu generieren. Sie bietet gerade jungen Leuten, die bei der Formulierung langer Berichte Startschwierigkeiten haben, viele Unterstützungsmöglichkeiten. Andererseits birgt sie die Gefahr, Kreativität zu verlieren und nicht selbst nach Lösungen zu suchen.“
Tiere in der Ausbildung – ja oder nein?
Lebhafte Debatten erwartet Prof. Starke beim Thema Tiere in der Ausbildung , das am 17. Januar auf dem Programm steht. „Wir brauchen das Training der Fähigkeiten und Fertigkeiten in der Theorie und am Modell, doch die Übertragung auf ein reales Individuum und die Erfahrung mit der Behandlung kranker Tiere ist für die Studierenden genauso wichtig. Deshalb brauchen wir Kliniken, die in der veterinärmedizinischen Ausbildung aktiv sind. Wir müssen uns über die künftige Position von Kliniken in diesem Bereich auseinandersetzen. Nicht zuletzt sollten wir unsere unterschiedlichen Ausbildungsangebote tatsächlich vernetzen, sodass Studierende zwischen den Ausbildungsstandorten wechseln können. Die Konferenz kann dafür Impulse geben“, so Prof. Starke. Letztlich gehe es um die Verknüpfung neuer Ideen mit erprobten Konzepten und die Frage, wie man künftig ausbilden wolle: „Die Konferenz kann die Chance eröffnen, Neues zu wagen.“
Die European Conference on Veterinary and Medical Education findet am Freitag, 16. Januar, von 14:00 bis 18:00 Uhr und Samstag, 17. Januar 2026, zwischen 9:00 und 18:00 Uhr statt. Der Freitag steht unter dem Motto „How do we train veterinarians – Are our systems still up to date?“ , am Samstag umfasst das Programm die Sessions „Didactic Tools in Veterinary Education“, Teil I und Teil II , „Further education and training – Finished your studies, what‘s next“, Teil I und Teil II , sowie „Animals in veterinary education – opportunities or necessary evil for animal welfare”.