15. bis 17. Januar 2026 Leipziger Tierärztekongress

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20.06.2022 Leipziger Tierärztekongress

Tierschutz in der translationalen tierexperimentellen Forschung

Für die translationale Forschung und die angestrebte klinische Anwendung spielen tierexperimentelle Studien eine entscheidende Rolle. Zugleich stehen Wissenschaftler vor neuen ethischen Herausforderungen, die insbesondere durch die Verwendung von Großtieren und nicht-humanen Primaten hervorgerufen werden.

In den letzten Jahren hat die biologische Grundlagenforschung in vielen Bereichen der Genomik, Biotechnologie, Biomedizin, Stammzellen, Organersatz, xenogene Gewebe und Organe beachtliche Fortschritte gemacht, sodass erste klinische Anwendungen in naher Zukunft möglich erscheinen. Daraus ergeben sich neue Perspektiven für die Organtransplantation, die regenerative Medizin und den Einsatz neuer zellulärer Therapien. Ein möglicher klinischer Einsatz erfordert jedoch die Prüfung in komplexen Organismen beispielsweise in Großtiermodellen, insbesondere beim Schwein und Schaf oder in speziellen Fällen bei nicht-humanen Primaten.

Die biomedizinische Forschung mit Großtieren und der sich daraus ergebende Erkenntnisgewinn eröffnen völlig neue Chancen für Therapie und Gesunderhaltung betroffener Patienten. Gleichzeitig sehen sich Wissenschaftler mit bedeutenden ethischen Herausforderungen konfrontiert und befinden sich in einem Spannungsfeld zwischen biomedizinischer Forschung und gesellschaftlicher Verantwortung.

Vor diesem Hintergrund geben führende Wissenschaftler verschiedener Fachbereiche im Rahmen des Symposiums „Translationale Tierexperimentelle Forschung“ am 7. Juli 2022 auf dem Leipziger Tierärztekongress einen Überblick zum aktuellen Stand der Forschung, um damit eine Grundlage für die gesellschaftliche und ethische Diskussion zu schaffen.

Die Themenbereiche sind vielfältig und umfassen unter anderem neueste Ergebnisse und Erkenntnisse aus Diabetes-Großtiermodellen, zu xenogenen Geweben wie Herzklappen und xenogenen Organen, neuartigen Implantaten, innovativem Knochenersatz sowie neuesten Erkenntnissen aus der Herz-Kreislaufforschung bei Großtieren. Zudem betrachtet die Vortragsveranstaltung die spezifischen Aspekte der Reproduzierbarkeit in Versuchen mit Großtieren sowie die mit den Tierversuchen einhergehende gesellschaftliche Diskussion. Auch die Belastungserfassung in Versuchen mit Großtieren sowie erste Erfahrungen bei der kommerziellen Nutzung von Großtieren für die Herstellung neuartiger Produkte für die Human- und Veterinärmedizin sind Bestandteile des Programms.

Die Vortragsveranstaltung „Translationale Tierexperimentelle Forschung“, unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Heiner Niemann (Medizinische Hochschule Hannover), Prof. Dr. Johannes Kauffold (Veterinärmedizinische Fakultät Universität Leipzig) und Prof. Dr. Christian Etz (Herzzentrum Heliosklinik Leipzig), findet am 7. Juli (9.45 bis 18.00 Uhr) auf dem Leipziger Tierärztekongress statt.

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