15. bis 17. Januar 2026 Leipziger Tierärztekongress

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10.10.2023 Leipziger Tierärztekongress

Gesundheitsüberwachung von Fischen in Forschung und Aquakultur

Blutanalysen spielen eine entscheidende Rolle bei der Beurteilung des Gesundheitszustands und des Wohlergehens von Fischen. Sie können Aufschluss über die Auswirkungen von Stress, ungünstigen Haltungsbedingungen, möglichen Krankheiten und genetischen Prädispositionen geben. Welche Ansätze werden empfohlen?

Blutanalysen sind ein wertvolles Instrument zur Überwachung des Gesundheitszustands von Fischen. Sie können dazu beitragen, frühzeitig auf gesundheitliche Probleme oder Stressreaktionen bei den Tieren hinzuweisen. Dies ist besonders wichtig in der Aquakultur, wo Fische oft in dichter Population gehalten werden und Stressfaktoren wie unzureichende Wasserqualität oder Infektionen auftreten können. Durch rechtzeitige Diagnose und Intervention kann die Tiergesundheit verbessert und Tierschutzaspekte gewährleistet werden.

Allerdings wird Fischblut noch immer nicht routinemäßig analysiert, um die Gesundheit und/oder das Wohlergehen von Fischen in Forschung und Aquakultur zu beurteilen. Obwohl einige schnelle und zuverlässige Point-of-Care-Tests in Aquakulturbetrieben durchaus anwendbar sind, erfordert der Großteil der Blutanalysen ein entsprechend ausgestattetes Labor.

Ursprünglich wurden die Blutspiegel von Cortisol und Glukose als Schlüsselindikatoren für die Bewertung des allgemeinen Zustands von Fischen betrachtet. Erhöhte Cortisolspiegel können auf Stress hinweisen, während veränderte Glukosewerte auf Stoffwechselstörungen hinweisen können.

Neue Einblicke durch moderne Techniken

Im Laufe der Jahre haben sich mehrere Techniken entwickelt, die es ermöglichen, eine breitere Palette von Informationen aus einer Blutprobe zu gewinnen. Dazu gehören Einzelparameteranalysen, bei denen spezifische Substanzen wie Enzyme oder Proteine gemessen werden, sowie transkriptomische, metabolomische und proteomische Ansätze, die Einblicke in die genetische und biochemische Zusammensetzung des Blutes liefern.

Das breite Spektrum an verfügbaren Analysen, die es erlauben, informative Parameter im Fischblut zu überwachen, die durch verschiedene Stressoren moduliert werden, stellt Dr. Henrike Seibel von der Fraunhofer-Einrichtung für Individualisierte und Zellbasierte Medizintechnik (IMTE) auf dem Leipziger Tierärztekongress vor. In ihrem Vortrag „Wie hämatologische Analysen uns etwas über das Wohlergehen von Fischen lehren können“ , der am 19. Januar um 14:15 Uhr stattfindet, gibt sie einen Überblick über verschiedene einfache Plasmatests sowie multiparametrische Analysen von Fischblut und erörtert ihren potenziellen Nutzen für die Bewertung von Tierschutzaspekten.

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